Liebe Leserin, lieber Leser!
Seit ich das Profil nicht mehr
lese, erweitert sich mein Horizont täglich. Zum Beispiel bei der
Lektüre der Süddeutschen Zeitung. Dort wurde vor kurzem das
Bekleidungsproblem des neuen Jahrtausends behandelt.
Früher, als die männliche Welt
noch in Ordnung war, konnte man sich darauf verlassen, dass die
Kleidungsstücke von liebender weiblicher Hand zubereitet wurden. Des
Morgens schlüpfte man in die passenden Kleidungsstücke, Krawatte
passte zu Hemd, dieses zur Hose und alles zusammen zu Schuh und
Mantel.
Dann kamen die unruhigen
Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, wo Hippies am Bankschalter standen,
LehrerInnen mit bunt gefärbten Haaren die Kinder in Kuschelecken
unterrichteten, Krawatten im Müll landeten und niemand mehr wusste,
was er/sie morgen anziehen sollte.
Damit ist nun Schluss!
„Die Rückkehr der dunklen
Anzüge“ (SZ) ist angesagt. Sie verleihen Sicherheit in unsicheren
Zeiten, sie sind „die Rüstung des Mannes“, wie der Modeschöpfer
Tommy Hilfiger so schön sagt.
„Was hat die Krawatte mit
guter Arbeit zu tun?“ fragt zwar Ulrich Rohde vom Bildungswerk der
Bayrischen Wirtschaft, aber damit bleibt er ein einsamer Rufer in der
Wüste der T-Shirt-TrägerInnen.
Die Welt versinkt im Chaos, da
soll wenigstens die Kleidung eine Ordnung haben! Und deshalb ziehe ich
wie immer meinen Smoking an und gehe ins Büro. Ein echter Ritter der
Arbeitsrunde auf dem Weg in die tägliche Schlacht!
Bis nächste Woche
Ihr/euer
Erich Ledersberger